Einstreukohle

Einstreukohle

Einstreukohle ist ein Zusatzstoff, der die Unterlage im Stall trocken und locker hält. Einstreukohle ist unter Anderem für Pferde, Rinder, Schweine, Geflügel, Ziegen sowie Schafe geeignet. Einstreukohle steigert die Effizienz des Einstreumaterials und gibt wertvolle Zeit zurück, die nicht für das Ausmisten aufgewendet werden muss. Nebenbei bindet sie Gerüche, schont die Tiere und bindet Nährstoffe wie Stickstoff, Wasser und Mikroorganismen, die sich im Mist bzw. der Gülle bezahlt machen.

Die Einstreukohle wird pur oder aufgeladen mit Mikroorganismenpräparaten direkt im Stall eingestreut und färbt dabei nicht ab. Einstreukohle imitiert dank ihrer Aufnahmefähigkeit eine Weide im Stall. 

Vorteile von Einstreukohle

  • Geruchsminderung durch Ammoniakbindung
  • Verbessertes Stallklima und Steigerung des Wohlbefindens der Tiere
  • Vermeidung der Ausbreitung von Giften, Krankheitserregern und Fäulnis durch Feuchtigkeitsbindung
  • Einsparung von Antibiotika und Arztbesuchen
  • Zeitersparnis
  • Einsparung von Stroh und anderer Einstreu

Einstreukohle verbessert das Stallklima und die Unterlage für Tiere merklich, da es nasse und feuchte Stellen verhindert und Krankheitserreger und Ammoniak bindet. Einstreukohle ist damit eine ideale Präventionsmaßnahme gegen die Ausbreitung von Hufen-, Haut- und anderen Krankheiten, die sich gern in feuchtem Milieu verbreiten. So können Arztbesuche und der Einsatz von Arzneien, wie Antibiotika, gemindert und der Wasserkreislauf geschont werden. Ganz nebenbei werden Nährstoffkreisläufe geschlossen, da der Mist bzw. die Gülle als Dünger aufgewertet werden.

Pflanzenkohle bewirkt eine langfristige und stabile Kohlenstoffspeicherung, wodurch der Einsatz von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft zur Bildung von Negativemissionen führt und CO2-Senkenzertifikate (Carbon Removal Certificate, CORC) veräußert werden können.

Grad der Entwicklung

Der Einsatz von Kohle als Bindemittel aufgrund der adsorptiven Eigenschaften ist   seit Jahrhunderten geläufig. Der Einsatz von Einstreukohle hat im Lauf der letzten Jahre zugenommen, ist aber regional unterschiedlich stark verbreitet. Vorreiter bei der Anwendung von Einstreukohle ist bislang die Schweiz.

Anwendung

Die Einstreukohle wird entweder mit dem Einstreumaterial gleichmäßig vermischt und auf dem Stall- bzw. Käfigboden wie gewohnt verteilt. Oder die Pflanzenkohle wird zuerst ausgebracht und anschließend wie gewohnt mit dem Einstreumaterial über die Einstreukohle eingestreut. Statt purer Einstreukohle kann Pflanzenkohle auch mit hilfreichen Mikroorganismenpräparaten beladen werden.

Einstreukohle ist durch einen Restwassergehalt und eine grobkörnige Partikelgröße staubarm. 

Dosierung

Wenn die Einstreu erneuert wird, sollten bei großen Tieren wie Rind, Schwein und Pferd circa 150 g pro Tier verwendet werden. Bei Kleinvieh wie Geflügel und bei Heimtieren werden circa 5-10 g empfohlen. Als Faustregel gelten 10 Volumenprozent Einstreukohle in Bezug auf die eingesetzte Einstreu als optimal. Diese Menge kann verringert werden, sollte bereits Futterkohle eingesetzt werden.

Zulassung & Zertifizierung

Einstreukohle wird für konventionelle sowie ökologische Landwirtschaftsbetriebe angeboten.

Bei der Zulassung gilt dasselbe wie bei Bodenkohle und Güllekohle: wird Pflanzenkohle landwirtschaftlich genutzt, muss die Unschädlichkeit zertifiziert sein, da Schadstoffe wie “PAK, aber auch Dioxine und Schwermetalle in die menschliche Nahrungskette gelangen und sich dauerhaft in Böden akkumulieren könnten.”1EBC (2012-2022) ‚European Biochar Certificate – Richtlinien für die Zertifizierung von Pflanzenkohle‘, Ithaka Institute, Arbaz, Switzerland. http://www.european-biochar.org Version 10.1G vom 10. Januar 2022. In Europa wird eine Zertifizierung bisher durch das European Biochar Consortium (EBC) angeboten. Güllekohle für die konventionelle Landwirtschaft wird darin nach EBC-Agro, und für die biologische Landwirtschaft in der Kategorie EBC-AgroBio zertifiziert, wobei der Unterschied in strengeren Schwermetall- und PAK-Grenzwerten für letzteres liegt2EBC (2012-2022) ‚European Biochar Certificate – Richtlinien für die Zertifizierung von Pflanzenkohle‘, Ithaka Institute, Arbaz, Switzerland. http://www.european-biochar.org Version 10.1G vom 10. Januar 2022.

In der EU sowie der Schweiz ist Pflanzenkohle aus Holz und anderen pflanzlichen bzw. organischen Biomassen seit Juli 2022 zur Verwendung als Düngemittel zugelassen (aktualisierte Düngemittelverordnung (Verordnung2019/1009).

In der biologischen Landwirtschaft ist die Verwendung von Futterkohle in der EU seit Januar 2020  zugelassen. Nicht alle Bioverbände unterstützen die Verwendung von Pflanzenkohle ausdrücklich. Unter dem Demeter-Siegel ist die Verwendung der Pflanzenkohle nur als Kompostierungshilfe in Form von organischem Dünger und als Mulchmaterial seit Januar 2022 erlaubt3Demeter (2022), RICHTLINIEN 2022, Erzeugung und Verarbeitung Richtlinien für die Zertifizierung »Demeter« und »Biodynamisch«. GÜLTIG AB 01. JANUAR 2022. Aufgerufen am 20.Juli 2022 von https://www.demeter.de/sites/default/files/richtlinien/richtlinien_gesamt.pdf#page=91.

biochar zero image
biochar zero Image
Kauf von Pflanzenkohle oder Fragen zum Einsatz im Einstreu?
Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns einfach an.

Related Posts